Frühjahrsausfahrt 2019: Korsika (29.Mai - 9.Juni 2019)
Einigen von uns war Korsika von der Club-Ausfahrt 2007 schon bekannt. Nur diesmal wählten wir den Autoreise-Nachtzug Wien-Livorno um mit unseren zwölf Healeys zum Fährhafen zu gelangen.
Am 30.5. am späten Nachmittag legte dann die Fähre in Bastia bei schönstem frühsommerlichem Wetter an. Als erstes Ziel unserer Insel-Erkundungsreise hatten wir Saint-Florent gewählt, das von Bastia über den Col de Teghime in einer gut einstündigen Fahrt bei Sonnenuntergang zu erreichen war. Das Hotel La Roya erwies sich als Glücksgriff, nicht nur weil es direkt am Meer am Golf von St-Florent liegt, sondern auch wegen der nicht grundlos von Michelin ausgezeichneten Küche.
Den 31.5. nutzten wir für eine Rundfahrt durchs Nebbio und eine Erkundung von St-Florent.
Die Bezeichnung für dieses „Nebellland“ stammt von den Römern, die es „Nebula“ wegen den morgendlichen Wolkenwalzen nannten. Der zweite Beiname ist „Conca d’Oro“, was soviel wie Goldmuschel heißt. Dieser Beiname verrät wir fruchtbar die Böden sind, auf denen Wein, Oliven und Obst prächtig gedeihen.
Dort steht auch die eleganteste Kirche der Insel - so zumindest hat es ein Dichter im 19. Jahrhundert ausgedrückt. Es handelt sich um San Michele de Murato, ein auf einem Hügelkamm weithin sichtbarer Sakralbau der im Jahre 1280 im Stil pisanischer Romanik erbaut wurde.
Die Reise setzten wir am 1.6. mit der Fahrt nach Piana fort. Einen Zwischenstopp in Calvi, das als elegantes Seebad in den 1920er Jahren die Aristokraten von der Côte d’Azur anlockte und heute noch beim Verweilen am Quai Laundry einen speziellen Charme versprüht. Die Szenerie und La Citadelle, eine imposante Festung aus dem 13. Jahrhundert, ließen sich bei Kaffee und Eis am Meer bestaunen.
Die traumhafte Landschaftlich konnten wir bei der Fahrt auf der Küstenstraße südlich von Calvi viele Kilometer lang intensiv genießen, da ein schnelleres Fahren angesichts der etwas widrigen Straßenverhältnisse nicht möglich war. Streckenweise hatten wir das Gefühl sich in einer menschenleeren Gegend zu bewegen. Plötzlich tat sich dann doch ein wenig Zivilisation in Form eines Gasthauses mit herrlichem Blick aufs Meer auf.
Am späten Nachmittag erreichten wir das Hotel Les Roches Rouges in Piana, einem der schönsten Orte Korsikas. Beim Hotel handelt es sich um einen Belle-Epoque-Bau mit Fin-de-Siècle-Ambiente aus dem Jahre 1912. Fast genauso weit fühlt man sich beim Betreten des Hauses auch in der Zeit zurückversetzt. Die meerseitige Terrasse bietet einen einmaligen Ausblick auf den Golf von Porto und die Calanche, einer bizarren Felsenlandschaft zwischen Porto und Piana, die einen einmaligen Zauber ausstrahlt und nicht umsonst zum Unesco-Weltnaturerbe erhoben wurde.
Zwei Tage verbrachten wir ihn dieser schönen Gegend und erkundeten sowohl mit dem Healey als auch mit dem Boot die sehenswerten Schönheiten der Insel.
Am 4.6. setzen wir unsere Fahrt ins Landesinneren fort und kurvten nach Corte, wo sich die einzige Universität der Insel befindet und verbrachten zwei Nächte im idyllischen Hotel Dominique Colonna am Eingang zum romantischen Restonica-Tal. Wir genossen die Annehmlichkeiten des Hotels und ließen die Herzenshauptstadt der Korsen auf uns einwirken.
Das letzte Hotel unserer Insel-Rundfahrt war dann in Erbalunga. Vom Hotel Demeure Castel Brando aus machten wir eine Cap-Corse-Rundfahrt, um die einzigartige Gegend zu erleben, wo sich auf engstem Raum Genuesertürme und Fischerdörfer, hohe Berge und versteckte Badebuchten, duftende Macchia und tosendes Meer, sowie leckere Fischküche und allerbeste Weine finden.
Wir verließen am 8.6. am Morgen mit der Fähre die Insel um dann in Livorno noch einmal vor der Heimreise mit dem Nachtzug köstlich gemeinsam zu speisen.
Bericht von Dr. Franz G. Reissig