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Frühjahrsausfahrt nach Kampanien (Cilento und Amalfiküste) vom 16. – 25. Mai 2008

Nach einer langen Nacht im Autoreisezug erreichten wir mit typischer Verspätung Rom, wo uns bereits Mitte Mai eine frühsommerliche Hitze empfing. Die acht Schweine brachten wir rücklings vom Zug und dann fast direkt auf die A1 weiter Richtung Süden. Da in dieser Gegend die Autobahn nicht von sinnlosen Lärmschutzwänden begleitet wird, konnten wir uns während der Fahrt optisch auf Süditalien einstimmen. Auch die uns begleitenden Düfte der blühenden Pflanzen wurden erst in der Gegend von Neapel durch gelegentliche Ausdünstungen von Müllbergen unterbrochen. Am Nachmittag stand dann noch ein kultureller Höhepunkt Kampaniens mit dem Besuch von Paestum auf dem Programm. Die sich neigende Sonne bot uns Gelegenheit die drei dorischen Tempel, welche herausragende Beispiele der antiken griechischen Kultur darstellen in einem besonders schönen Licht zu erleben.

Manch ein Besuch Kampaniens mag hier enden, aber wir fuhren weiter in den Süden. Dort befindet sich nämlich der Cilento, und das ist eine der schönsten Regionen Italiens mit Bergen, Wäldern, weißen Stränden und einem immer noch sauberen Meer. Die letzten Kilometer führt die Straße an der romantischen Küste entlang und kurz vor Sonnenuntergang erreichten wir mit Palinuro unser Ziel. Das königliche Hotel (www.hotelkings.it) war für die die nächsten Tage der Ausgangspunkt für Fahrten in das bergige Hinterland und entlang der Küste bis nach Sapri. Die Ruhe der idyllischen Bergdörfer fand nur durch den Klang der Healeys eine kurze Unterbrechung. Kulinarisch wurden uns nicht zuletzt wegen Gerrys unermüdlichem Einsatz viele Köstlichkeiten geboten. Allerdings mussten wir in Kauf nehmen, dass Gerry einmal fast entführt wurde und dass wir vorsaisonbedingt sogar eine Kellnerin instruieren mussten wie ein Capuccino (und das im tiefsten Italien) zuzubereiten ist und welches Glas sich für welches Getränk eignet.

Am 21.5. verließen wir in zwei Gruppen zu je vier Healeys Palinuro, um einerseits durch das Hinterland und andererseits dem Meer entlang an die „göttliche Küste“ zu gelangen. Nach Salerno beginnt die Amalfiküste, welche schroff und steil ins Meer hinab fällt. Das Lattari-Gebirge hat mit seinen vielen Flussläufen diesen einzigartigen Landstrich geschaffen, den die UNESCO zum Weltkuturerbe zählt. Die „Amalfitana“ ist eine der spektakulärsten Küstenstraßen Europas und nicht nur sehr und stark befahren, sondern während eines Gewittergusses eine wirkliche Herausforderung in einem britischen Roadster. In Ravello, das elegant und nobel auf einem Bergausläufer 350m über dem Meer, nur 5km entfernt von Amalfi liegt, quartierten wir uns im Hotel Bonadies (www.hotelbonadies.it) ein und parkten die Healeys mit genug Bodenfreiheit in einer Garage, um die nächsten zwei Tage die Umgebung mit dem Taxi, dem Bus, dem Schiff oder zu Fuß zu erkunden. Letzteres gelang besonders eindrucksvoll, da wir eine Wanderung auf dem Weg der Götter – dem Sentiero degli Dei – machten, und uns dabei wunderbare Ausblicke eröffneten. Da sich dieser uralte Weg, der die Monti Lattari durchzieht, weit oberhalb der Küste dahinschlängelt, war der Marsch für einige von uns eine echte Überwindung. Nicht so spektakulär, aber dafür ebenso lohnend war in Capri der Aufstieg zur Villa Jovis und die Fahrt zur blauen Grotte. Durch den Besuch der kleinen Grotten von Palinuro, deren Leuchtkraft sich sehr eindrucksvoll zeigte, waren wir bereits sehr verwöhnt, und so erlebten wir den Tumult, die Geschäftigkeit und den Dieselgestank in Capri als sehr störend. Wir verließen die Costeria Amalfitana am 24.5. mit vielen Eindrücken, sowohl gespeichert in unserem Gedächtnis als auch in unseren Digitalkameras, und hatten beim Stammtisch 14 Tage später einen Abend lang Gelegenheit die digital gespeicherten Eindrücke zu bewundern und Beate noch einmal zu danken, dass sie diese Reise so toll geplant hatte.

(von Dr. Franz G. Reissig)