Da Herbsttage bekanntlich regnerisch und kühl sein können, hatten wir uns entschlossen das bewährte Thermenhotel Stoiser in Bad Loipersdorf mit seinen Annehmlichkeiten erneut als Quartier für unsere Clubausfahrt zu wählen. Wie sich herausstellte war die Entscheidung sehr gut, denn neben einer Garage für unsere Healeys verfügt das Hotel über viele erstklassige Wellnessangebote, die wir dann auch vor und nach unseren Ausfahrten intensiv nutzten.
Beim Start in Gmunden, wo wir uns beim Backhaus Hinterwirth zu einem Espresso trafen, war das Wetter so, dass sich nur Fritz entschloss das Dach nicht zu schließen. Über den Ziehberg ging es dann ins Kremstal, um über den Pyhrnpass nach Liezen und weiter über den Schoberpass nach Leoben, begleitet von zum Teil heftigen Regenfällen, zu gelangen. Nach einer gemütlicher Mittagsrast im Arkadenhof Schwarzer Adler, schien es nicht nur heller zu werden, nein, es zeigte sich auch bald die Sonne, so dass die Weiterfahrt durchs Murtal bis Pernegg und dann über die landschaftlich reizvolle Gegend bis Birkfeld, Pöllau, Bad Waltersdorf und Fürstenfeld uns mit offenem Verdeck ans Ziel kommen ließ. Im Hotel Stoiser traf sich dann die komplette Truppe von 15 Leuten. Einige waren anfahrtstechnisch bedingt auf eigene Faust angereist. Insgesamt waren es dann acht Healeys und ein Fremdfabrikat.
Das Wetter während des Aufenthalts in der Thermenregion war genau so abwechslungsreich wie unsere Ausflüge.
So nutzten wir einen Regentag um das beeindruckende Weinschloss Thaller in Großwilfersdorf, die einzigartige und kuriose Weltmachine vom Gsellmann in Edelsbach und das schöne Schloss Kornberg bei Feldbach zu besuchen.
An einem regenfreiem Nachmittag fuhren wir nach Heiligenbrunn im Burgenland, nahe an der ungarischen Grenze. Dort besichtigten wir ein geschütztes Kulturgut, nämlich das Kellerviertel mit etwa 140 Kellergebäude, die zum Teil mit Stroh gedeckt sind und als Presshäuser oder Weinkeller genützt wurden und einige noch immer in Verwendung sind. Da in dieser Gegend auch der Uhudler beheimatet ist, konnten wir nicht umhin, in einer urige Buschenschank mitten in den Weinbergen einzukehren und bei einer gemütlichen Jause einen Uhudlersturm zu verkosten.
Wie konnte es anders sein, als dass am Tag der Sonne, allgemein als Sonntag bekannt, uns dann ein herrliches Ausflugswetter bei der Fahrt zur nie eroberten Festung auf einem gewaltigen Basaltfelsen, zur Riegersburg begleitete. Heutzutage erleichtert ein Lift den Aufstieg auf den 482 Meter hohen Vulkanfelsen. Bei einer Führung wurde uns die Geschichte dieses Wahrzeichens der Steiermark anschaulich näher gebracht.
Am letzten Abend genossen wir steirische Schmankerl beim Thermenheurigen Kropf, der vom Hotel in nur wenigen Gehminuten erreichbar ist.
Zur Heimfahrt schien bereits am Morgen die Sonne, was sich allerdings nach Birkfeld ändern sollte. Kein Grund zum Jammern, sondern nur ein Argument um das Verdeck zu schließen. In der Folge regnete es stellenweise nicht nur etwas intensiver, sondern es zeigte sich auf den Berggipfeln der erste Schnee dieser Wintersaison. Über die Fischbacher Alpen, den Pogusch und den Seebergsattel ging es in Salzatal, wo wir im Hotel Bergkristall in Wildalpen die Mittagsrast einlegten. Die Weiterfahrt führte uns wieder einmal über den Hengstpass, wobei diesmal erfreulicherweise kaum ein Verkehr war. Zum gemeinsamen Abschluss der Heimreise verabschiedeten wir uns bei Kaffee und Kuchen im Cafè Bachhalm in Kirchdorf.
Wie pflegt Geri zu sagen: nach der Ausfahrt ist vor der Ausfahrt. Und da diese Healey-Saison ziemlich beendet ist, so bleibt uns die Erinnerung an ein gelungenes Healey-Jahr und die Vorfreude auf die Ausfahrten im Jahr 2023, an die wir nicht nur denken, sondern auch schon mit der Organisation beginnen.
Bericht von Dr. Franz G. Reissig