Der Plan war klar: Herbstausfahrt an einem Ort, an dem die sommerliche Wärme im Oktober noch zu spüren ist. Bei der Fahrt über die Großglockner-Hochalpenstraße glaubten wir allerdings mitten im Winter angekommen zu sein. Als wir in Toblach übernachteten, hatten wir beim Anblick von hängenden Wolken und den schneebedeckten Bergen das Gefühl, dass der Herbst bereits vorbei sei, und so wagten nur wenige die Fahrt über die Dolomitenpässe. Ein heftiges Gewitter im Nordbereich des Gardasees war nur von kurzer Dauer und beim Erreichen unseres Zieles präsentierte sich schönstes Wetter, verbunden mit den ersehnten sommerlichen Temperaturen. Das Hotel Regina Adelaide (www.regina-adelaide.it) in Garda erwies sich als ein sehr gemütliches Haus mit einer hervorragenden Küche und einer entzückenden Patisserie mit süßen Köstlichkeiten. Die Lage mitten in der Altstadt und in Seenähe war geradezu ideal für unsere Unternehmungen zu Land, mit dem Healey, zu Fuß, zu Wasser und mit dem Schiff.
Garda selbst ist ein vielbesuchter Ferienort in einer sanft geschwungenen Bucht, nach Norden und Süden durch steile Bergrücken geschützt. Die üppige Vegetation ist mediterran mit Zypressen und Oliven im Hinterland. Wegen seiner idealen Lage am See und seiner besonderen Schönheit spielt Garda seit alters her eine besondere Rolle. Auch heute noch ist der Ort mit seiner Promenade, den Cafes und Restaurants mit Aussicht auf den See einer der schönsten Plätze am Lago di Garda. Im Altstadtkern finden sich zwischen zwei Tortürmen stimmungsvoll verwinkelte Gässchen. Unsere Ausfahrten brachten uns in die Lessinischen Berge und auf den Monte Baldo. Wir fanden wunderschöne Straßen und manch enge Wege, die allerdings kaum mehr die Bezeichnung Straße verdienen, aber ideal sind, um mit dem Healey dort bei relative wenig Verkehr zu dieser Jahreszeit zu brausen. Beeindruckend war nicht nur die Vegetationsvielfalt in diesen Bergregionen, sondern auch der atemberaubende Ausblick vom Monte Saldo auf den Gardasee.
Lohnende Ausflugsziele waren unter anderem Lazise, ein malerischer Ort innerhalb einer prächtig erhaltenen Stadtmauer mit Wehrtürmen und drei Toren. Bardolino - das vor allem durch den gleichnamigen Rotwein Bekanntheit erlangt hat, und Salo - das geschützt in einer Bucht liegt und ihren mittelalterlichen Charakter voll erhalten hat. Die Heimfahrt ging über das Sellajoch (2244m) und das Grödner Joch (2121m), wunderschöne Dolomitenpässe mit tollen Straßen und herrlichen Panoramen. Eine Übernachtung war dann noch beim Strasserwirt in Strassen/Osttirol (www.strasserwirt.com) geplant, bei dem wir, wie wir es schon am Gardasee die gesamte Woche taten, kulinarische Köstlichkeiten genießen konnten. Etwas kühler als in den letzten Wochen gestaltete sich dann die Heimfahrt, welche durch die Tauernschleuse abgekürzt wurde und beim Steegwirt ihren Ausklang fand.
Bericht von Dr. Franz G. Reissig